Ziele und Aktivitäten des Vereins

Anknüpfend an die Bücher von Balthasar Hürtgen und Prälat Peter Schreiber sollte ein Ziel sein, die Zeit nach 1930 ebenfalls in Text und Bild zu dokumentieren. Zunächst legte der Verein einen Schwerpunkt auf die Sammlung und Auswertung von Material über den Westwallbau, die Kriegszeit und die Evakuierung, weil dazu noch viele Zeitzeugen lebten. Die Ergebnisse wurden 1992 in einem Buch „Imgenbroicher Notizen 1938 -1945 Westwall ∙ Kriegszeit ∙ Evakuierung" veröffentlicht.

Wegkreuze

Einen weiteren Schwerpunkt setzte der Verein bei Wegekreuzen. Früher gab es davon viele im Dorf und auf den Fluren. Noch vorhandene wurden restauriert, fünf verschwundene wieder errichtet. Außerdem stellte der Verein drei neue Wegekreuze auf, die an Unglücksfälle erinnern sollen: In der Mängßerhäck zur Erinnerung an die Menschen, die dort im September 1944 Schutz vor der herannahenden Front suchten und durch einen Granateinschlag getötet wurden; Am Bahnübergang an der Straße zwischen Imgenbroich und Mützenich zur Erinnerung an die drei Schulkinder, die dort am 22.10.1971 beim Zusammenstoß ihres Schulbusses mit einem Zug ums Leben kamen; Im Belgenbachtal zur Erinnerung an eine junge Frau, die dort 1922 beim Lohschälen am Hitzschlag verstarb.
Mittlerweile zählt die Pflege der Wegekreuze zu den ständigen Aufgaben des Vereins.


Gedenkkreuz am früheren Bahnübergang nach Mützenich

Informationstafeln

Nachdem der Kreis Aachen am „Wernershof", den Resten eines ehemaligen bedeutenden Fabrikationsgebäudes, eine Bronzetafel mit Informationen über dieses Haus angebracht hatte, haben wir beschlossen, auch an anderen geschichtsträchtigen Gebäuden Informationstafeln anzubringen. Dies geschah in den folgenden Jahren am ehemaligen „Bürgermeisteramt", am Fabrikantenhaus „Klein Amsterdam", an der „Winterschule", am ersten „Pastorat", am „Stammhaus"; außerdem in Zusammenarbeit mit dem Eifelverein Eicherscheid an der „Belgenbacher Mühle", der ältesten Bannmühle der Umgebung; in Kooperation mit dem Geschichtsverein des Monschauer Landes und der Evangelischen Kirchengemeinde Monschau beim „Friedhof Walchenau", der ältesten Begräbnisstätte des Monschauer Landes für Evangelische, und beim evangelischen Friedhof in Menzerath (dort sind im 17. und 18. Jahrhundert viele bedeutende Tuchmacher, Pfarrer und Bürger aus Imgenbroich und Monschau beerdigt worden).


Bronzetafel am Stammhaus

In der Ortsmitte brachten wir 1999 an einer alten Bruchsteinhauswand eine Informationstafel mit Daten und Fakten zur Geschichte unseres Heimatortes an.


Tafel zur Ortsgeschichte hinter dem Mühlsteinbrunnen

Straßenschilder

Für neue Straßen in Imgenbroich machten wir Namensvorschläge, abgeleitet von bedeutenden Personen des Ortes oder von Flurbezeichnungen. Etliche Straßenschilder hat die Stadt auf unseren Vorschlag hin mit einem erklärenden Zusatzschild versehen bzw. um den alten Straßennamen ergänzt.


Straßenschilder mit Zusatzschild

Heuernte wie in früherer Zeit

1992 demonstrierte eine Gruppe auf einer Wiese im Ortskern, wie man in früherer Zeit in reiner Handarbeit Heu machte. Vom Mähen mit der Sense über das „Spreede", „Wännge", „op Jaaße Rääche", „Höpere", „Zünng oder Bök Maache" bis zum Einbringen des Heus mit dem Pferdefuhrwerk in die Scheune wurden alle Arbeitsgänge in mehrwöchiger Arbeit auf Video festgehalten. 1996 fertigten wir Videoaufnahmen von einer Hausschlachtung, vom Beschlagen eines Pferdes und vom Besenbinden an.


Heuernte wie in früherer Zeit

Rundwanderwege

Nach einem Familienspaziergang im Herbst 1989, der auf alten Fußpfaden durch Wiesen, Felder und Wälder rund um Imgenbroich führte, beschlossen wir, diesen Weg als Rundwanderweg von ca. 8 km auszuschildern. Dabei sollten die so genannten „Steejel" als Durchgänge bei Stacheldrahtzäunen unbedingt erhalten bleiben. Die alten Flurbezeichnungen an diesem Weg wurden durch Holzschilder festgehalten. Später stellten wir auch an anderen Wegen und Fluren entsprechende Holzschilder auf. Neben diesem Rundwanderweg haben wir seit 2007 auch die Beschilderung und die Pflege weiterer Rundwanderwege vom Ortskern aus übernommen. An den Wegen laden Ruhebänke zum Verweilen ein. Informationen zu den Wanderwegen finden Sie → hier . Ein Teilstück des Rundwanderweges J1, das über landwirtschaftlich genutzte Wiesen führte, wurde wegen der von frei laufendem Vieh ausgehenden Gefahr Ende 2012 aufgegeben; die Beschilderung wurde entfernt. Der größte Teil dieses Wanderweges ist aber identisch mit Rundwanderweg 42 und wird somit weiterhin von uns betreut.


"Steejel" auf dem Rundwanderweg

Trachten

Damit wir uns bei Umzügen u. ä. wirkungsvoller als Verein präsentieren können, haben wir uns eine „Vereinstracht" angeschafft: Die Männer tragen den „Ruusche-Keddel", die Kleidung unserer Vorfahren, die Frauen Umschlagtücher. Das Foto zeigt den Vorstand - größtenteils in Vereinstracht - bei den Festlichkeiten zum 10-jährigen Vereinsjubiläum. Seit 2011 zählen auch einheitliche Schürzen zur Vereinstracht der Frauen.


Vereinsvorstand in Trachten beim 10-jährigen Vereinsjubiläum

Brauchtumspflege

Wir haben es uns auch zur Aufgabe gemacht, die Traditionen im Dorfleben zu erhalten. Aus dem Grund beteiligten wir uns viele Jahre lang an den Karnevalsumzügen in Imgenbroich.


Karnevalsumzug am Tulpensonntag 2013 im Jahr des 25-jährigen Jubiläums unseres Vereins.

Bildarchiv

Mittlerweile verfügen wir über ein ansehnliches Bildarchiv mit Bildern und Dias von alten Häusern und Postkarten, Veränderungen im Ortsbild, Schulfotos, Fotos aus dem Vereinsleben. Diese Bilder wurden inzwischen digitalisiert. 2005 konnten wir uns mit finanzieller Unterstützung durch den Kreis Aachen einen Beamer anschaffen, so dass wir unser Archiv nun sinnvoll und effektiv nutzen können. In unserem Archiv haben wir außerdem topografische Karten des Ortes aus verschiedenen Jahren, angefangen mit dem Urkataster.

Publikationen

Neben dem schon erwähnten Buch über Westwall, Kriegszeit und Evakuierung hat der Verein 2004 aus Anlass des 200-jährigen Pfarrjubiläums ein weiteres Buch herausgegeben mit dem Titel „IMGENBROICHER Notizen Band II - 200 Jahre Pfarrgemeinde Imgenbroich", im November 2007 die "IMGENBROICHER Notizen Band III - Schulen in Imgenbroich" und im September 2010 ein Ortsfamilienbuch mit dem Titel „IMGENBROICHER Notizen Band IV Geburten – Sterbefälle – Heiraten“. Aus Anlass des 650-jährigen Dorfjubiläums wurde am 05.06.2011 ein "Kleines literarisches Lesebuch über den Esel" mit dem Titel "Eseleien" veröffentlicht.


IMGENBROICHER Notizen Band 1

Als weitere Publikationen sind zu nennen eine Artikelfolge von Otto Drosson über die Molkereigenossenschaft Imgenbroich (in „Das Monschauer Land" Jahrbuch 1991 - 1993) sowie von Rolf Neumann über das Kreiswasserwerk (dto. 1999 - 2001) und ein Dokumentarfilm über die Geschichte des Ortes Imgenbroich. Diesen Film hat Dirk Neuß und das Team der PLAYfour Media Group mit Unterstützung unseres Vereins gedreht und am 10.07.2014 im Bürger-Casino in Imgenbroich mit großem Erfolg uraufgeführt. Ende 2019 wurde der Band V der "IMGENBROICHER Notizen" veröffentlicht mit dem Untertitel "Imgenbroich im Wandel der Zeiten".

Jahresausflüge

Bei den Jahresausflügen werden Ziele der näheren Heimat und weiteren Umgebung angesteuert.
Die Kurzberichte über die veranstalteten Jahresausflüge seit 2005 finden Sie unter dem Menüpunkt Ereignisse.


Jahresausflug 2005: Industriemuseum "Zinkhütter Hof" in der Kupferstadt Stolberg

650-Jahr-Feier

Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit war auch die Vorbereitung des 650jährigen Dorfjubiläums, das im Jahr 2011 begangen wurde. Vom 01.06. bis 05.06.2011 fand die vom Ortskartell unter Federführung des Vereins für Heimatgeschichte veranstaltete große 650-Jahr-Feier mit Festabend und "Mittelalterlichem Marktspektakel" statt.


Flyer, mit dem für die 650-Jahr-Feier geworben wurde

Als Hinweis auf das Jubiläum wurden im Herbst 2010 lebensgroße, kunstvoll gestaltete Eselskulpturen im Ort aufgestellt.
Mehr Informationen zur Eselaktion finden Sie unter dem Menüpunkt Ereignisse.


Eselskulptur

Ehrungen

Unserem Mitgründer und Geschäftsführer Otto Drosson wurde am 10.04.2013 für seine Arbeit und sein großes Engagement im Verein vom Landschaftsverband Rheinland der Rheinlandtaler verliehen
Mit dieser Auszeichnung werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um die regionale Kultur und Geschichte ehrenamtlich besonders verdient gemacht haben.


Verleihung des Rheintalers an Otto Drosson