Flur- und Wegenamen

Zur Zeit gibt es 29 Schilder mit Flur- und Wegenamen
(Stand: 2024, alphabetisch geordnet):

Aselbesch

Cholera-Keerchhoff (Cholera-Friedhof)
1832 drohende Cholera-Gefahr. Am Eingang zum Bergweg (heute Grünentalstraße) links, wurde eine Wiese zum Cholera-Kirchhof bestimmt. Glücklicherweise wurde Imgenbroich von der Seuche verschont, so dass niemand dort beerdigt worden ist. Die Wiese heißt aber heute noch der Cholera-Kirchhof.

Döörehöffche (Dornenhof)

drZung (Umsäumte Wiese)

Eescherpatt (Eicherscheider Fußpfad)

Hüe (Höhe)

Huejäsje

Hüewääch (Höhenweg)

Kalleverjass (Kälbergasse)

Koomesch

Koomeschhäck

Koomeschwääch

Leemkul

Lejsbech

Lejsbechloch (Quelle Leisbach)

Liischejäsje (Leichengasse)
Diese Gasse wurde als Abkürzung benutzt, wenn Menzerather und Monschauer Bürger zur Beerdigung nach Konzen gingen.

Mängßert (Menzerath)

Mängßerhäck (Menzerather Hecke)

Mängßerväld (Menzerather Feld)

Möllewääch (Mühlenweg zur Belgenbacher Mühle)

Peardsweed (Pferdeweide)

Rannkesch

Reschelt

Roar Keerchepatt (Rohrener Kirchenpfad)
Dieser Pfad wurde von den Rohrenern Kirchenbesucher benutzt, die durch das Rurtal über Imgenbroich zur Mutterkirche nach Konzen wanderten.

Rosekrängse
Eingefriedete Wiesen wie Perlen an einem Rosenkranz.

Ruet-Schteen (Rotstein)

Schenns Kuul

Schwinghäck

Steenheld (Steinhalde)

 

Auszug aus dem Buch „ Imgenbroich wie es war und wie es ist“

von Balthasar Hürtgen 1898 – 1929 erschienen 1930:

Imgenbroicher Flurnamen

An der Erklärung der alten Flur- und Ortsnamen hat schon so manch einer sich versucht und man hört dabei oft die gewagtesten Kombinationen. Gewiss haben diese Wörter alle ehemals eine zweckentsprechende Bedeutung gehabt. Im Laufe der Zeit sind sie dann von den nachfolgenden Menschen mundgerecht, wenn auch unbewusst, gemacht worden, weshalb wir uns heute die Köpfe darüber zerbrechen müssen, was die Worte eigentlich bedeuten. Sicher ist es zum Leben nicht unbedingt nötig, das zu wissen, doch hilft es dem einen oder anderen vielleicht dazu, seinen Gedanken eine Richtung zu geben, die weniger schädlich sind als manche andere. Viele unserer Flurnamen sind auch heute noch leicht zu verstehen. Ich will versuchen, sie möglichst alle in unsere jetzige Sprache zu übersetzen, betone dabei aber ausdrücklich, dass damit absolut kein Anspruch auf Richtigkeit erhoben wird, es ist meine Privatmeinung, möge ein jeder nach Herzenslust daran kritisieren.

- Rompöhl = eingerammter Pfahl
- Wolfskul = Wolfsschlucht ( Grube )
- Kruuschböchel = krause Erderhöhung
- Höt = Hütte
- Knaach= ?
- Böels Höff = eingefriedete Wiesen auf Beuel
- Anthonis = eingefriedete Wiesen von Anthoni
- Böhms Höff = eingefriedete Wiesen von Böhme
- Eisich= ?
- Lehmkuhl = Lehmgruben - Rosekrängse = eingefriedete Wiesen wie Perlen an einem Rosenkranz
- Schwangebich= ?bach
- Stöllböesch = stiller Busch
- Kesselbich = Kieselbach
- Hargard= ?
- Mölleheld = Mühlenhalde
- Kerslich = kleiner Kirchhof
- Em Bruch = im sumpfigen Gelände
- Bruchzung = umzäunt, sumpfiges Gelände
- Bötz= ?
- Arrestenche= ?steinchen
- Jonebur= ?born
- Mängserfeld = Menzerather Feld
- Hüe = Höhe
- Steenheld = Steinhalde
- Lejsbich = Leisbach
- Lejsbichloch = Loch bzw. tiefe Senkung in die der Leisbach mündet
- Drängele Külche = Enggass = gedrängtes Loch
- Huppertzzung = umsäumte Wiese von Huppertz
- Orgelsfeld = Feld, dessen Ertrag für die Kirchenorgel bestimmt war
- Rulert= ?
- Päerdsweed = Pferdeweide
- Schwinghäck= ?hecke, Busch
- Asselbich= ?bach
- KningsBönd = Bend von Knein
- Steerötsch = Steinrutsch
- drZung = der Zaun
- Echerpad = Pfad nach Eicherscheid
- Komisch = ?
- Komischheck= ?hecke
- drBörg = der Berg
- Hasterbich= ?bach
- Steenhof = Steinhaufen
- Bürdge = kleine Bürde
- drSaddel = der Sattel
- Dränk = Tränke
- Kule Höff = eingefriedete Wiesen in der Senke ( Kul )
- WörksHöff = von Werker
- Brügelcher = kleine sumpfige ( Bruch ) Wiesen
- Gönster = Ginster
- Frunepad = Frohnepfad ( Arbeit ohne Lohn )
- Werners oder Rahme-Höff = eingefriedete Wiesen von Werner, auf denen früher die Tuchrahmen standen.

Gemeindegrenzen Imgenbroichs

Ein merkwürdiges Gebilde, diese Gesamtgemeinde Imgenbroich. Anscheinend hat sie es zur Zeit, als sich ihre Grenzen bildeten, noch nicht verstanden, von ihren Fäusten Gebrauch zu machen, nur so ist es zu verstehen, wie sie von allen Seiten eingeengt worden ist. Da sehen wir z.B. wie Montjoie (Monschau) über den Hargard bis zur Lehmkul einen Vorstoß macht, als ob es mit der Faust gewaltsam die Grenze zurückgedrängt habe. Noch frappanter ist die Einschnürung unten in der Lauf, wo es Mützenich und Konzen beinahe gelungen ist, uns von unserem Venn abzuschneiden, so dass wir froh sein können, noch einen schmalen Pfad dorthin zu besitzen. Überhaupt Konzen macht sich in unserer Flur allzu breit. Bis nahe an die Häuser ist es uns auf den Pelz gerückt. Den Karweg mitsamt fast dem ganzen Gelände, rechts der Dürener Landstraße, hat es für sich beansprucht, obgleich das alles seine natürliche Orientierung nach Imgenbroich hätte. Doch wir wollen darum keinen Streit mehr mit unseren lieben Nachbarn anfangen, sondern dankbar anerkennen, dass sie, wenn sie uns auch keinen Bahnhof gegönnt haben, so doch das Geleise über unser Gebiet haben führen lassen. Wir könnten da, wenn´s hart auf hart einmal gehen würde, dort sperren. Ähnlich liegt es bei der Rur, die bei Grünental unser Gebiet durchschneidet.

Die Gesamtgröße Imgenbroichs beträgt 1323 ha, das ist 5160 Morgen. Davon liegen heute in Neubelgien durch den Versailler Vertrag 367 ha = 1420 Morgen