Jahresausflug 2017

Kurzbericht über unsere Jahresfahrt am 17.06.2017 nach Wegberg

An der diesjährigen Jahresfahrt am 17.06.2017 nahmen 27 Mitglieder und Gäste teil.

Als Ziel für die Busfahrt 2017 war Wegberg im Norden des Kreises Heinsberg ausgewählt worden, da im Niederrheinischen Tiefland in früherer Zeit auch Tuche hergestellt wurden, ähnlich der Tuchmachertradition bei uns. Anders als im Monschauer Land wurde dort allerdings Leinentuch aus dem Rohmaterial Flachs gewebt, und das Flachsmuseum in Wegberg-Beeck präsentiert einen detaillierten Überblick über die Flachsverarbeitung.

Als erste Station der Fahrt stand allerdings der Besuch der über 500 Jahre alten Schrofmühle, gelegen am Mühlenbach zwischen Wegberg und Rickelrath, auf dem Programm. Bei der Schrofmühle handelt es sich um eine Wassermühle, die ursprünglich als reine Ölmühle betrieben wurde; erst im späten 18. Jahrhundert wurden zwei Mahlgänge für Getreide zusätzlich eingebaut.

Im Innenhof des alten Anwesens wurde unsere Besuchsgruppe vom Senior der Besitzerfamilie begrüßt und in die Geschichte der Mühle eingeführt. Während der anschließenden Führung erfuhren die Teilnehmer sehr interessante und lehrreiche Details über die Technik und Arbeitsweise dieser Wassermühle.


Schrofmühle - Innenhof des Anwesens


Schrofmühle zu Beginn der Führung


Der Mühlenteich

Höhepunkt war natürlich, die Mühle in voller Funktion zu erleben. Dabei wurden sowohl die Mahlgänge zur Produktion von Getreidemehl als auch der "Kollergang" zur Zerquetschung der Flachssamen - erster Schritt der Leinölproduktion - in Gang gesetzt.


Das hölzerne Mühlrad


Erklärung zu Mühlenteich und Mühlrad während der Führung


Große hölzerne Getriebezahnräder

Sehr beeindruckend war dabei auch zu sehen, dass selbst ein Aufzug für die Getreidesäcke, das Rührwerk zum Umrühren der zerquetschten Leinsamen und die Ölpresse vom Mühlrad angetrieben wurden.


Der Kollergang zur Zerkleinerung der Leinsamen in Betrieb


Die beiden Mahlgänge für Getreide


Leinsamenofen mit Rührwerk

Zum Schluss konnten die Teilnehmer noch einen Blick in das Mühlenmuseum werfen, bevor der Bus Beeck ansteuerte, wo im historischen Restaurant "Beecker Brauhaus" das Mittagessen wartete.


Mittagessen im Beecker Brauhaus

Von hier ging es dann nach der Mittagspause zu Fuß zum Flachsmuseum, das der Heimatverein Wegberg-Beeck e.V. eingerichtet hat.


Auf dem Weg zum Flachsmuseum in Wegberg-Beeck


Ankunft im Flachsmuseum


Vor dem Flachsmuseum

Im Flachsmuseum erwartete die Besucher eine spannende Reise durch die Geschichte des Flachsanbaus und der Flachsverarbeitung - von der Aussaat über die Ernte bis zum gewebten Linnen.

Die Gruppe wurde von einem sehr engagierten und sachkundigen Mitglied des Heimatvereins Wegberg-Beeck e.V. begrüßt und in einen Raum begleitet. Hier demonstrierte er unter Einsatz der dort ausgestellten gut erhaltenen Arbeitsgeräte aus früheren Zeiten die einzelnen Arbeitsschritte.


Besuchergruppe während der Vorführung im Flachsmuseum


Demonstration der Flachsverarbeitung im Flachsmuseum

Dabei wusste er seinen anschaulichen Vortrag so kurzweilig und humorvoll zu gestalten, dass aufgrund eingeflochtener Anekdoten und mancher „Flachserei“ von den Zuhörern so manche Lachträne vergossen wurde.


Der Referent präsentiert ein anschauliches Beispiel für "Flachshaar"

Während der Demonstration erhielten die Besucher auch Gelegenheit, selbst Flachs in die Hand zu nehmen und dessen Beschaffenheit zu erkunden. Danach wurden die Museumsräume im ersten Stockwerk besucht, die u.a. einen Einblick in die Lebensbedingungen früherer Generationen vermitteln und fertige Leinenprodukte präsentieren.


Im Flachsmuseum

Zum Abschluss wurden im Museum sehr leckere selbstgebackene Kuchen und Kaffee serviert. Nach dieser Stärkung hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit, die historische Waschküche zu besichtigen, bevor pünktlich die Heimreise begann.